Als jüdisches Kind die Nazi-Herrschaft überlebt Einen eindrucksvollen Abend mit einer authentischen Schilderung der Schrecken des Nazi-Regimes erlebten gut 60 Ismaningerinnen und Ismaninger beim 21. Kamingespräch im Ismaninger Rathaus. Zu Gast war die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Frau Dr. h.c. Charlotte Knobloch. Beklemmende Stille erfasste den Saal, als sie ihre Flucht vor Gestapo und Nazis schilderte. In einem Dorf in Franken konnte sie überleben, weil eine frühere Hausangestellte sie als nichteheliches Kind ausgegeben hatte.
Nach dem Krieg setzte Frau Knobloch sich für Versöhnung, Verständigung und den Wiederaufbau des jüdischen Lebens ein. Sie war unter anderem Vorsitzende des Zentralrats der Juden und Vizepräsidentin des World Jewish Congress. Als Kind hatte sie die Zerstörung der Synagoge in München miterlebt. Zu ihrem Lebenswerk gehört die Errichtung des Jüdischen Zentrums am Jakobs-Platz mit Synagoge, Gemeindehaus und dem Jüdischen Museum. Im Gespräch sprach sich Frau Knobloch für ein Nebeneinander des Staates Israel und eines Palästinenser-Staates aus. Der Jugend gab sie mit auf den Weg, sich von niemandem bevormunden zu lassen und sich mit Heimatliebe um das eigene Land zu kümmern. Die SPD Ismaning wird die von Johanna Hagn gegründete Gesprächsreihe fortsetzen.
Reiner Knäusl, SPD Ismaning